Zahlreiche Oppositionsanträge vertagt
Wien (PK) - Musiktherapie soll in heimischen Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen verankert werden. Dafür sprach sich der Gesundheitsausschuss heute mit einer Entschließung aus. Musiktherapie soll demnach als Basisangebot etabliert werden.
Zahlreiche Oppositionsanträge wurden im Ausschuss vertagt. Die NEOS setzen sich etwa für eine Vereinheitlichung der Psychotherapie sowie eine Reform des Sanitätergesetzes und brachten einige Vorschläge zu Gesundheitsthemen an Schulen. SPÖ und FPÖ brachten erneut das Thema Ärzt:innenmangel aufs Tapet. Von den Freiheitlichen wird außerdem die Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes gefordert.
Musiktherapie als Basisangebot in Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäsern
Mit den Stimmen von ÖVP, FPÖ, Grünen und NEOS sprach sich der Ausschuss dafür aus, Musiktherapie in den heimischen Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäusern zu verankern. Gesundheitsminister Johannes Rauch wird aufgefordert, diese Maßnahme im Rahmen der Zielsteuerung Gesundheit zu etablieren. Der Entschließungsantrag von ÖVP, Grünen und NEOS (2714/A(E)) regt außerdem an, zumindest in speziellen Fällen eine Kostenerstattung durch die Krankenkassen zu prüfen. Auch eine Stärkung des gesetzlich anerkannten Berufsbildes Musiktherapie sowie die Aufnahme der Musiktherapeut:innen in die Strukturpläne Gesundheit wird darin gefordert.
Gerade in Zeiten großer Herausforderungen könne Musiktherapie äußerst effizient insbesondere in der Beziehungs- und Emotionsregulation, aber auch in Form von hochspezialisierten funktionalen Anwendungen von der Neonatologie bis hin zum Palliativ- und Hospizsektor eingesetzt werden. Sie soll daher als Basisangebot in allen wesentlichen Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäusern zur Verfügung gestellt werden, lautete die Begründung.
Es handle sich um einen "Herzensantrag" für sie, legte Fiona Fiedler (NEOS) dar. Die Verankerung der Musiktherapie sei ihr schon sehr lange ein Anliegen, weil sich gezeigt habe, dass sie ein sehr wirksames Angebot sei. ...
Quelle: OTS0185, 5. Okt. 2022, 16:45
Pressemeldung
"Das Burnout-Risiko unter Medizinern liegt je nach Studie und Methodik zwischen 20 und 60 Prozent. Man muss aber unterscheiden, ob die Studienautoren von einem Burnout oder einem Burnout-Risiko sprechen. „Sicher ist, dass letztlich nur wenige Prozent an einem wirklichen Burnout-Syndrom erkranken“, erklärte Prof. Dr. Friedrich Martin Wurst von der Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg auf der 12. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie in Gmunden.
Befürworter eines umfassenden Monitoring wollen in Burnout-Untersuchungen möglichst alle Lebensbereiche erfassen. Neben der beruflichen Leistung also auch Faktoren wie körperliche Fitness, soziale Kontakte und die private Situation. Dimensionen, die abgefragt werden, sind unter anderem „Emotionale Erschöpfung“, „Depersonalisation“ oder „Zynismus“.
Eine Österreich weite Umfrage der Ärztekammer unter 6.249 Ärztinnen und Ärzten ergab ein hohes Risiko von 54 Prozent für Burnout (Hofmann et al, 2011). Eine andere Studie konnte zeigen, dass sich die „Healthy Patterns“ (Leistungsfähigkeit, Ambitioniertheit und Rücksichtnahme auf die eigenen Reserven etc.) im Laufe der Jahre vom Beginn des Studiums bis zur Berufsausübung deutlich verschlechtern (Voltmer et al, BMC Med Edu, 2008).
Hohe Gefährdung
In einer vollständig anonymisierten Umfrage (Online Befragung und Paper/Pencil) im Bundesland Salzburg sowie im Kanton Thurgau wurde neben den demografischen Variablen die Basisdaten zur Arbeit (berufliche Situation, Fachgebiet, Wochenarbeitszeit) und der Gesundheitszustand (Fragen nach Krankheiten, Medikamenteneinnahme, Depression) abgefragt. Zum Einsatz kamen das Beck-Depressions-Inventar (BDI), das Maslach Burnout Inventory (MBI), der Alcohol Use Disorders Identification Test (AUDIT) und der Fagerström Test für Nikotinabhängigkeit (FTNA). Die Ergebnisse weisen ebenfalls in die Richtung einer hohen Burnout-Gefährdung. Durchschnittlich ein Viertel hatten im Laufe ihres Berufsleben psychotherapeutische Hilfe in Anspruch genommen. ...
Quelle: springermedizin.at Newsletter 24.05.2012
Newsletter Pressemeldung Studie
Dritte Gesundheitsberufe-Konferenz: Qualitätssicherung und Personalkrise als zukünftige Herausforderungen
Wien - Die Gesundheitsversorgung muss öffentliche Aufgabe bleiben. Dies ist die zentrale Forderung der Österreichischen Gesundheitsberufe-Konferenz, die jüngst zum dritten Mal in Wien tagte. Patientinnen und Patienten hätten ein Recht auf adäquate medizinische Versorgung unabhängig von ihrem sozialen und wirtschaftlichen Status. Doch seien in Anbetracht der aktuellen Einsparungstendenzen gerade die Langzeitversorgung und die Behandlung chronischer Erkrankungen künftig nicht gesichert.
Dies zeige sich nach Meinung der Konferenz bereits daran, dass aufgrund des ökonomischen Drucks sogar Voraussetzungen für die Tätigkeit der gesetzlich geregelten Gesundheitsberufe zunehmend legistisch gelockert würden. Weiters lasse sich feststellen, dass Aufgaben, die zum Schutz der Patienten den Gesundheitsberufen vorbehalten sind, vermehrt von nicht ausreichend qualifizierten Personen praktiziert würden. Die in der Konferenz zusammengefassten Vertreter der gesetzlich geregelten Gesundheitsberufe warnen in diesem Zusammenhang vor gesundheitlichen Schäden durch mangelnde Ausbildung.
In der Definition und Wahrung der Qualität der Aus- und Fortbildung sieht die Gesundheitsberufe-Konferenz daher ein vorrangiges Ziel. Im Nachwuchsmangel und der daraus resultierenden Personalkrise wird eine Herausforderung der Zukunft gesehen. Darüber hinaus gelte es, sich den Gefahren geplanter Leistungseinschränkungen entgegenzustellen.
Der österreichische Gesundheitsbereich erarbeitet eine jährliche Wertschöpfung von rund 22 Mrd. Euro und stellt etwa 500.000 Arbeitsplätze zur Verfügung. Durch Steuern und Abgaben kommt es zu einem Mittelrückfluss von 10 Milliarden Euro an die öffentliche Hand. ...
Quelle: ots 30.1.2010/ Österreichische Ärtzekammer
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