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Welche Klient*innen sind bei Ihnen in der Psychotherapie besonders gut aufgehoben? Ich arbeite sehr behutsam. Neben dem Gespräch kommen bei mir auch Musik und Entspannung zum Einsatz. Ich habe selbst Erfahrungen in buddhistischer Meditation, Autogenem Training und Progressiver Muskelentspannung nach Jacobson. Angst und Panik ist mein Spezialgebiet. Als Systemischer Familientherapeut arbeite ich zwar meist mit Einzelpersonen, biete jedoch auch Paar- und Familienberatung an. |
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Welche Klient*innen sollten eher NICHT zu Ihnen in Psychotherapie kommen? Ich arbeite nicht mit Kindern im Einzelsetting. Die Anwesenheit zumindest eines Elternteils ist bei mir Voraussetzung. Dies hat sich durch viel Erfahrung als am hilfreichsten erwiesen. |
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Wie kamen Sie zur Psychotherapie? Zum Teil durch eigene leidvolle Erfahrungen, zum Teil durch meinen Zugang über die Musiktherapie. Nach diesem Studium habe ich noch das psychotherapeutische Propädeutikum und ein psychotherapeutisches Fachspezifikum in Systemischer Familientherapie gemacht. Seit 2013 bin ich eingetragener Psychotherapeut (BMfG). |
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Was hat Sie bewogen, gerade Ihren Beruf zu ergreifen? Als Buddhist gilt für mich der Leitsatz: Füge niemandem einen Schaden zu und hilf anderen so gut du kannst. So war es für mich ein logischer Schritt, meine Fähigkeiten als sensibler Mensch und mein gutes Gespür für Menschen und deren Sorgen auch zum Beruf zu machen. |
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Welche besonderen Fähigkeiten sind Ihrer Meinung nach in Ihrem Beruf gefordert? Es gilt - einem alten Spruch folgend - gut unterscheiden zu können, was zu ändern ist, und was anzuerkennen ist. Je nachdem begleite ich Sie durch einen Veränderungsprozess - oder auch durch Hilfe und Anleitung dazu, schmerzhaftes und nicht-veränderbares besser ertragen, aushalten, ja vielleicht sogar ein Stück weit annehmen zu können. |
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Weshalb haben Sie sich gerade für Ihre Arbeitsschwerpunkte entschieden?
Das hat viel mit eigenen Erfahrungen und Interessen zu tun: ich war selbst Betroffener und glaube mich daher besonders gut in das Leiden vieler meiner Klientinnen und Klienten hineinversetzen zu können. Außerdem wende ich nichts an, was ich nicht selbst an mir ausprobiert und als hilfreich erfahren habe. Das hilft mir, Vertrauen und Professionalität in der Ausübung meines Berufes vorn anzustellen. |
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Was erachten Sie als Ihren bisher größten beruflichen Erfolg?
Jede und jeder einzelne Klient/in, der/dem es nach den Gesprächen mit mir besser geht. |
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Wodurch glauben Sie, könnten die Menschen vermehrt für Ihre Dienstleistungen interessiert werden? Verschwiegenheit in der Psychotherapie ist für mich nicht nur ein einzuhaltendes Gesetz, an das ich mich halten muss. Das mir entgegen gebrachte Vertrauen steht für mich an oberster Stelle. |
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Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen? Ich bin mit Allgemeinmedizinern, Psychiatern und Neurologen in der Umgebung vernetzt. Wenn notwendig, werde ich zwecks Abklärung oder Medikation auch dorthin überweisen. |
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Bieten Sie auch selbst Veranstaltungen an (Seminare, Workshops, Gruppen, Vorträge usw.)? Bei ausreichend Interesse biete ich für meine Klientinnen und Klienten Meditationskurse an.Termine und Kosten entnehmen Sie bitte meiner Homepage www.almersberg.at |
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Was bedeutet für Sie Glück? Annehmen können, was nicht verändert werden kann und Verändern, was verändert werden mag oder muss. |
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Wenn Sie die berühmte "Gute Fee" nach drei Wünschen fragen würde, welche würden Sie äußern? Dass sich alle Menschen mit Achtsamkeit und sensibler Einfühlung begegnen würden. Dass alle Menschen in ihren Mitmenschen auch nur leidensfähige Wesen erkennen würden, die wie wir alle bestrebt sind nach Glück. Und dass wir einander mehr helfen würden. |
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Welche drei Gegenstände würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Keine Gegenstände, natürlich nur meine Liebsten: meinen Sohn, meine Frau und meinen Kater (natürlich nur, wenn die ihrerseits auch gern auf eine einsame Insel mitkommen würden ;-)) |
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Was ist Ihr Lebensmotto? 'Der Verstand allein kann das Leben nicht leben'. Dieses Motto hat einerseits eine neurobiologische Seite: kein wesentlicher Prozess im Hirn entsteht in der Großhirnrinde (wo der Verstand sitzt), sondern alle Impulse gehen vom Mittelhirn - dem Sitz von Gefühlen und Bewertungen - aus. Andererseits entstehen psychische Probleme nur dann, wenn eine Diskrepanz zwischen Verstand und Gefühl entsteht. Diese beiden in Einklang zu bringen, ist eins meiner Hauptanliegen. |
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Welche wichtige Frage haben Sie in diesem Interview vermisst? Wo sind die Grenzen von Psychotherapie? |
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... und wie würden Sie darauf antworten? ... wo die oder der Klient/in sie setzt. |