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News > Diagnose: Häusliche Gewalt

"Familiäre Gewalt bleibt oft im Dunkeln. Als erste Anlaufstelle kommt Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten eine Schlüsselrolle zu.

Bereits vor mehr als zehn Jahren hat die Weltgesundheitsorganisation WHO in einem Beschluss deutlich gemacht, dass Gewalt ein weltweites gesundheitliches Problem darstellt. Mitarbeiter in Spitälern oder auch niedergelassene Ärzte sind häufig erste Anlaufstelle für Betroffene und die einzigen, die Folgen häuslicher Gewalt sehen, manchmal auch nur erahnen können.

Allein im Bundesland Salzburg werden pro Jahr rund 1.000 Personen – davon sind etwa 900 Frauen und rund 100 Männer – aufgrund häuslicher Gewalt in den Salzburger Unikliniken behandelt. Kaum anders ist die Situation in den anderen Bundesländern, doch die Dunkelziffer ist hoch, denn nicht jedes Gewaltopfer sucht notwendigerweise auch ärztliche Hilfe auf. Und wenn doch, liegt es am Geschick des Behandlers, auch die Zeichen zu erkennen.

Erkennen, benennen und handeln

Danach ist noch ein weitaus schwierigerer Schritt erforderlich, nämlich Behörden einzuschalten und das häusliche Problem „öffentlich“ zu machen. Eine Blitzumfrage in heimischen Spitälern hat gezeigt, dass gerade hier der Handlungsbedarf in Sachen Aufklärung und Schulung noch groß ist.

Unklare Zuständigkeiten, vor allem wenn es um erwachsene Opfer von häuslicher Gewalt geht, sind nur eine Schwachstelle. Wie ein innovatives Fortbildungsprojekt in der SALK zeigt, ist die Schulung des medizinischen Personals in Sachen häusliche Gewalt ein wichtiger Erfolgsfaktor, um die Behandler zu sensibilisieren, Gewaltopfer zu erkennen und einen professionellen Umgang mit betroffenen Patienten an den Tag zu legen.

Mehrere internationale Studien haben erhoben, welche Erfahrungen Betroffene mit körperlichen, sexuellen und psychischen Übergriffen haben. Demnach erlebt etwa jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt durch ihren Partner. Rund ein Drittel hat körperliche Gewalterfahrungen unterschiedlichen Ausmaßes gemacht, und knapp die Hälfte gibt an, von psychischer Gewalt wie Einschüchterungen, Drohungen, Demütigungen bis hin zum Psychoterror betroffen zu sein. Doch häusliche Gewalt betrifft längst nicht nur Frauen, sondern alle Menschen, die in einem Haushalt zusammenleben, es kommt auch zu Gewalt gegen Kinder, zu Gewalt von Kindern gegenüber ihren Eltern, zu Gewalt zwischen Geschwistern und zu Gewalt gegen im Haushalt lebende ältere Menschen [...]"

Den gesamten Artikel finden Sie unter dem nachfolgenden Link:

http://www.springermedizin.at/gesundheitspolitik/?full=27513
Quelle: SpringerMedizin.at - Newsletter 12.04.2012


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