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Interview mit Primarius Dr. Klaus Vavrik anlässlich des europäischen Tages der Musiktherapie am 15.11.

Wien (OTS) - Musiktherapie ist in vielen Therapieeinrichtungen ein fixer Bestandteil der therapeutischen Behandlung. So auch im neuen Autismus-Therapiezentrum der VKKJ im Ambulatorium Sonnwendviertel unter der Leitung von Primarius Dr. Klaus Vavrik. Im Interview mit dem Österreichischen Berufsverband der Musiktherapie (ÖBM) betont Dr. Vavrik die teils erheblich unzufriedenstellende Situation der Kinder- und Jugendgesundheit in Österreich.

"Neben einer starken Zunahme der sogenannten „modernen Morbiditäten“, welche unter anderem die Themenfelder Bewegung, Ernährung und moderne Medien betreffen, fehle es an Betreuungs- und Therapieplätzen für Kinder und Jugendliche mit besonderen Belastungen, wie etwa Armut und/oder Behinderung," so Dr. Vavrik. Zusätzlich stelle die Auswirkungen der Pandemie ein großes Problemfeld dar, denn die Instabilität und Unsicherheit im Alltag biete einen Nährboden für psychische Krisen.

Gerade in der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen sieht Dr. Vavrik ein Potenzial der Musiktherapie. "Musik komme durch ihren spielerisch-nonverbalen Zugang der kindlichen Sprache oft näher als Worte. So kann sie „in Verbindung mit Elementen wie einer stabilen therapeutischen Beziehung, empathischem Eingehen auf Bedürfnisse und Nöte, aber auch klarer Strukturgebung, sehr heilsam sein.“"

MMag.a Agnes Burghardt-Distl, Musiktherapeutin und Psychologin im Kinder/Jugendbereich, unterstreicht dies: „Musiktherapie kann etwa bei Kindern im Autismus-Spektrum einen ersten Zugang zu Interaktion und Kommunikation herstellen, der anders kaum möglich wäre.“ Auch Kinder und Jugendliche mit psychischen Belastungen profitieren von einem musisch-kreativen therapeutischen Zugang, so MMag.a Burghardt-Distl: „Was kaum in Worte zu fassen ist, kann musikalisch ausgedrückt werden. Zusätzlich aktiviert dieser Zugang in besonderem Maße Ressourcen und ermöglicht ein ganzheitliches Erleben und Integrieren von Emotionen.“ So könne die Musiktherapie in dieser herausfordernden Zeit einen wesentlichen Beitrag zur psychischen Gesundheit leisten.

Der Österreichische Berufsverband der MusiktherapeutInnen setzt sich für eine Finanzierung der Musiktherapie ein, denn außerhalb von Institutionen, in Therapiepraxen, muss Musiktherapie nach wie vor privat finanziert werden, was viele Bevölkerungsgruppen und somit auch die besonders vulnerablen Gruppen wie etwa von Armut bedrohte Kinder und Jugendliche, von einer Behandlung ausschließt.

Rückfragen & Kontakt:

ÖBM - Österreichischer Berufsverband der MusiktherapeutInnen
MMag.a Agnes Burghardt-Distl
Tel.: +43-(0)650 8887148
agnesburghardt@gmx.at
www.oebm.org

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Quelle: OTS0072, 12. Nov. 2021, 10:52


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